Die Atemfrequenz gibt an, wie oft pro Minute ein- und ausgeatmet wird. Im Schlaf ändert sich die Atmung: In tiefer Ruhe atmen wir langsamer und gleichmäßiger als im Wachzustand. Ein gesunder Erwachsener hat typischerweise eine Atemfrequenz von etwa 12–20 Atemzügen pro Minute im Schlaf. Besonders im Tiefschlaf (Non-REM) sinken Puls, Blutdruck und auch die Atemfrequenz deutlich ab, während sie im REM‑Schlaf (Traumschlaf) wieder ansteigt. Ein Beispiel: Im Tiefschlaf atmet man möglichst langsam und regelmäßig, im REM‑Schlaf dagegen unregelmäßiger und mitunter schneller.
Normwerte nach Altersgruppen
Die normalen Atemfrequenzen unterscheiden sich stark nach Alter. Richtwerte im Schlaf sind etwa:
- Neugeborene (0–1 Monat): ca. 30–60 Atemzüge/min.
- Säuglinge (1–12 Monate): ca. 30–50/min.
- Kleinkinder (1–5 Jahre): ca. 22–40/min.
- Schulkinder (6–12 Jahre): ca. 18–30/min.
- Jugendliche (13–17 Jahre): ca. 13–21/min.
- Erwachsene (ab 18 Jahre): ca. 12–20/min.
- Ältere Erwachsene (über 60 Jahre): bis etwa 28/min.
Diese Werte stammen aus medizinischen Quellen (z. B. einer NIH-Studie und Schlafanalysen von Fitnesstrackern) und gelten für „normale“, gesunde Personen in Ruhe und Schlaf. Kinder atmen dabei deutlich schneller als Erwachsene; mit zunehmendem Alter nimmt die normale Atemfrequenz ab.
Grafik: In einer Schlafanalyse lag die durchschnittliche Atemfrequenz bei 12,3 Atemzügen/min. Gesunde Erwachsene atmen in der Nacht üblicherweise um 12–20 Mal pro Minute.
Atemfrequenz in verschiedenen Schlafphasen
Während des Schlafes steuert vor allem der Stoffwechsel die Atmung. Im Non-REM‑Schlaf (insbesondere Tiefschlaf) sind Atemfrequenz und –tiefe am niedrigsten. Wie die Schlafmedizin berichtet, „sinken Puls, Atemfrequenz und Blutdruck im NREM-Schlaf“. Dagegen ähnelt der REM‑Schlaf dem Wachzustand: Gehirnaktivität und Atemantrieb nehmen zu. Im REM‑Schlaf kommt es daher zu einem „Anstieg von Herz‑ und Atemfrequenz“. Die Atmung im REM‑Schlaf ist oft unregelmäßiger und kann stellenweise schneller sein als im Tiefschlaf. Diese Phasenwechsel sind normal und führen dazu, dass die Atemfrequenz über die Nacht leicht schwankt.
Abweichungen: Wann ist die Atemfrequenz zu niedrig oder hoch?
Niedrige Atemfrequenz: Sinkt die Atemfrequenz langfristig unter etwa 10–12 Atemzüge/min im Schlaf, spricht man von Bradypnoe. Dabei gilt: Eine kurzzeitige Reduktion (z.B. im Tiefschlaf) ist meist unproblematisch und Teil eines gesunden Schlafs. Fällt die Frequenz aber dauerhaft auf Werte unter 10/min, kann das – insbesondere außerhalb des Tiefschlafs – auf Störungen hindeuten (z.B. zentrale Atemregulationsstörungen oder Medikamenteneinfluss).
Hohe Atemfrequenz: Liegt die Schlaf-Atemfrequenz dauerhaft über etwa 20 Atemzüge/min, spricht man von Tachypnoe. Kurzfristig kann eine höhere Frequenz durch Traumphasen, Angstträume oder körperliche Reize (z.B. Fieber) ausgelöst sein. Bleibt sie aber regelmäßig zu hoch, können Erkrankungen wie Lungenerkrankungen, Herzprobleme oder schlafbezogene Atmungsstörungen (z.B. Schlafapnoe) vorliegen.
Kurz gesagt, Werte unter 12 oder über 20/min wecken ärztliche Aufmerksamkeit – denn dauerhaft abweichende Atemraten können auf Gesundheitsprobleme hinweisen. Bei Unsicherheit helfen Messungen und ärztliche Abklärung. Moderne Schlaftracker (z.B. Smartwatches) erfassen die nächtliche Atmung und können Auffälligkeiten anzeigen.
Wichtige Zusammenfassung
- Normale Atemfrequenz im Schlaf: Erwachsene etwa 12–20 Atemzüge/Minute.
- Kindesalter: Deutlich schneller (Neugeborene bis 60/min, Kleinkinder 20–40/min).
- Schlafphasen: Tiefschlaf (Non-REM) senkt die Frequenz, REM-Schlaf hebt sie.
- Abweichungen: Unter ~10–12/min (Bradypnoe) oder über ~20–25/min (Tachypnoe) sind in der Regel abnormal.
Atemfrequenz im Schlaf ist ein wichtiger Indikator für Gesundheit und Schlafqualität. Regelmäßiges Beobachten (z. B. via Schlafmonitoring) hilft, Veränderungen früh zu erkennen. Bei ungewöhnlichen Werten sollte ein Arzt aufgesucht werden.


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